Einsiedler-krebsin Teil 1

Die aktuelle Situation

Es war das Sylvester ihres 31. Lebensjahres, als sie sich entschied, zu Hause zu bleiben. Es war bei weitem nicht so, als sei sie nirgendwo eingeladen gewesen, und es war auch nicht aus einer bloßen Laune heraus, dass sie sich entschied, alleine sein zu wollen. Es war mehr ein inneres Bedürfnis, ein Bedürfnis nach tiefer Ruhe.

War ihr Leben anstrengend? Nun, anstrengend ist keine objektive Beschreibung. Was für die einen anstrengend ist, ist für die anderen Urlaub und was die anderen in ihrer Freizeit tun, würden wieder andere nur für viel Geld machen. Empfand sie also ihr Leben als anstrengend? Sie würde sofort nein sagen, aus der Angst heraus, jemand könne ihr dann etwas wegnehmen, an Arbeit, an Aufgaben. Nein, würde sie sagen, was ich tue, mache ich gerne. Und außerdem: Keiner fragte sie das jemals.

Eher erzählten Klara und ihre Kolleginnen sich untereinander, was sie alles noch zu tun hatten. Lamentierend – aber mit einem gewissen Stolz geladen. Denn in jedem Satz über die vielen noch zu erledigenden Aufgaben schwang ja mit: Ich bin wichtig. Ich werde gebraucht.

Alles begann, als sie in ihrer Küche sitzend auf den Handwerker wartete. In ihrem Bad zeichnete sich an der Decke eine feuchte Stelle ab, sie hatte sie erst versucht zu überstreichen, dann kam sie aber wieder und schließlich rief sie ihre Vermieterin an, die den Handwerker schickte. Um 18 Uhr sollte er da sein, um zehn Minuten vor 18 Uhr nahm sie völlig schockiert wahr, dass sie nervös war. Nein, das war noch nicht einmal das richtige Wort. Aufgeregt. Ja, aber vollkommen aufgeregt, wie vor einer Prüfung.

Sie saß mit übereinandergeschlagenen Beinen am runden Küchentisch, der Platz für fünf Personen bot. Sie konnte es selbst kaum glauben, aber ihre Hände zitterten. Sie schaute auf ihre Finger, die Fingernägel. Ganz eindeutig. Alles zitterte. Zudem hatte sie ein flaues Gefühl im Magen, ihre Gedanken wirbelten umher und sie sah sich nicht in der Lage sie einzufangen oder auch nur einen einzelnen von ihnen zu benennen.

Da hörte sie ein Geräusch aus dem Hausflur und sie erschrak. War er schon da? Wer hatte ihn durch die Haustüre gelassen? Sie horchte, ob sie den Hausmeister hören konnte, der im Erdgeschoss wohnte, und musste in der gleichen Sekunde über sich lachen. Was sollte das. Das Lachen verunsicherte sie.

So kannte sie sich nicht.

Sie fühlte sich wirr, ja gar verwirrt, als hätten alle Wirrungen schon so an ihr gezerrt, dass sie sich ganz und gar verbogen, verknickt fühlte.

Drei Minuten vor 18 Uhr. Ihr Zustand hatte sich weder verbessert noch verschlechtert. Sie dachte sich: Hoffentlich kommt er gleich, hoffentlich kommt dieser Handwerker gleich und dann geht endlich diese Nervosität. Verdammt, was sollte das? Sie sah sich in ihren eigenen Gedanken panisch an einer Zigarette ziehen und das kam ihr dann noch lächerlicher vor als alle Aufregung zusammen – denn sie hatte in ihrem ganzen Leben noch nie geraucht.

Es klingelten die Glocken der Kirche um die Ecke und sie schaute zur Sicherheit auf die Uhr und es war natürlich punkt 18 Uhr.

Der Kühlschrank machte merkwürdige Geräusche, erst dachte sie, sie könnte von der Straße her Klappergeräusche hören, ganz so, als würde Handwerkszeug zusammengepackt, dann merkte sie, dass die Geräusche vom Kühlschrank kamen.

Sie dachte, hoffentlich kommt er gleich und hoffentlich dauert das alles nicht so lange, denn ich habe wirklich keine Lust auf Small Talk und all das.

Ich werde ihm auch keinen Kaffee anbieten, denn 18 Uhr ist nun wirklich auch zu spät dafür. Die Ellenbogen stützte sie nun auf die Tischplatte, sie ließ ihren Kopf hängen, ihr Nacken schmerzte. Es tat gut, den Kopf einfach hängen zu lassen, aber sie konnte ihn nicht entspannen, denn sie fürchtete, gleich würde die Türklingel gehen und sie müsste sofort aufspringen und zur Türe rennen. Deswegen ließ sie ihren Kopf nur ein wenig hängen. Es tat ein wenig gut.

 

Sie stand auf und lief zum Fenster. Tatsächlich stand dort ein Transit, ein Mann kramte in allerlei Dingen im Inneren des Wagens herum. Konnte das der Handwerker sein?

Sie versteckte sich leicht in ihren Vorhängen, wollte nicht, dass sie als Wartende gesehen wird, ging dann resigniert weg vom Fenster, als sie sah, dass der Mann in den Wagen stieg. Sie ging zurück in die Küche.

Sie fühlte sich bestohlen, dachte sie, ja das war es. Bestohlen um ihre Zeit.

Da erwartete man von ihr, dass sie einfach so auf einen Handwerker wartete, dass der einfach so um 18 Uhr kommen konnte – und kam ja noch nicht mal um 18 Uhr – und sie sollte so tun als wenn das nur ein normaler Termin auf ihrem Tageskalender war. Dabei war dieser Handwerker wie eine Made, die sich durch ihren Kalender fraß. Der ganze Tag war bestimmt gewesen von diesem einen Termin. Schon nach ihrer Fitnessstunde morgens war der Tag beschnitten, in Stücke gehexelt, irgendwie nur halb da. Und sie ärgerte das. Sie ärgerte das ungemein.

Sie hatte gar nicht gemerkt, wie sehr sie das ärgerte – bis sie all die Nervosität wahrgenommen hatte.

Ihr Herz pochte schneller, es war zehn nach sechs. Nun musste er aber wirklich endlich kommen. Sie schaute zur Sicherheit noch einmal auf ihr Handy, und ob sie es nicht versehentlich auf lautlos gestellt hatte. Sie hatte natürlich schon einmal genau das kontrolliert, da war es halb sechs gewesen. Sie schaute sich um in der Küche, schaute die Decke hoch. Aber es gab nichts zu tun.

Es gab einfach nichts zu tun. Was auch? Was konnte sie schon anfangen, wenn sie wusste, sie würde eh bald gestört? Selbst wenn sie gewollt hätte, sie konnte sich nicht konzentrieren, das sagte sie laut zu sich.

Und dann kam ein ganzer Sturm von Plänen, Ängsten, Sorgen, Verpflichtungen, Überforderungen. Sie saß da, mit übereinandergeschlagenen Beinen. Sie stütze die Ellenbogen auf die Tischplatte. Sie sah so ruhig aus. Aber in ihr konnte sie keinen klaren Gedanken mehr fassen.

Klara, Klara...

Trotz erfolgreicher Praktika in anerkannten Kunsthäusern sollte es alles irgendwie doch nicht so werden wie ausgemalt. Es klappte dann letztendlich dieser letzte Schritt nicht. Dieser Schritt... dieser Schritt. Klara fühlte sich vollkommen verloren, wo war sie und was sollte sie jetzt denn machen? Trotz ihres Lebenslaufes mit den vielen gewonnenen Schlachten sollte sich letztendlich herausstellen, dass Klara zwar viele tolle Praktika und Hospitanzen vorzuweisen hatte, aber dass sie tatsächlich kein Netzwerk besaß. Niemand Konkretes, der sie förderte, der ihr nun, nach dem Studium, einen Job anbot.

Was nutze da ihre Arbeit im PS1 in New York City, wenn andere sich gute Freunde im Museum Ludwig nebenan genetzwerkt hatten, so dass sie ihre Bewerbung persönlich dort abgaben, noch einen Kaffee mit dem hier und mit der dort trinken gingen – und dann mit Umarmung sich von ihren zukünftigen Arbeitskolleg*innen verabschiedeten.

Klara war zu einer erfolgreichen Kriegerin geworden, aber die anderen hatten aus unerfindlichen Gründen Verbündete. Und Klara hatte nur entfernte Solidarisierungen, sozusagen Nicht-Angriffspakte. Sie bewarb sich zwei Mal im Museum Ludwig für ein Volontariat, dazwischen bewarb sie sich natürlich auf hunderte andere Volontariate, sogar wieder auf Praktika, obwohl sie das eigentlich nach ihrem Studienabschluss ausgeschlossen hatte. Nach ihrer ersten Ablehnung im Museum Ludwig nahm sie an einem Mentoringprogramm der Universität teil, Einstieg in den Beruf für Akademiker (nicht gegendert) mit herausragenden Abschlüssen.

Sie hatte doch hervorragende Noten, ob sie nicht promovieren wolle?

Nein, das wolle sie ganz bestimmt nicht.

Und dann sagten ihr sämtliche Leiter und Leiterinnen von Workshops innerhalb des Mentoringprogramms, dass sie lernen müsse, Netze zu knüpfen. Dass sie so nicht weiterkommen würde. Wenn sie im Kunstbetrieb wirklich arbeiten wolle.

Netze knüpfen, es wollte nicht in Klara Kopf.

Warum sie nicht in dem Netzwerk der jungen Kunstfreunde sei?

Warum sie nicht zu den und den Veranstaltungen ginge?

Zu Stammtischen?

Das sollte doch wohl nicht ihr Ernst sein? Sie hatte sich hochgearbeitet zum PS1, sie hatte in den Deichtorhallen in Hamburg gearbeitet, ein Praktikum in der National Gallery in London – und ihr fehlten Stammtischabende irgendwelcher junger Kunstfreunde in Köln? Sie raste, aber dabei saß sie mit übereinandergeschlagenen Beinen ihrem Trainer gegenüber, stützte ihren Kopf in ihre Hände und die Ellenbogen auf den Tisch.

Außerdem sehe ihre Haltung ein wenig sloppy aus, sagte der Trainer. Und er begann einen Vortrag über Körpersprache.

Ein anderer Trainer sagte ihr, sie habe sich zu wenig spezialisiert.

Eine Leere breitete sich in ihr aus. Was nun? Sie war so überzeugt von dem Konzept, dass jeder nur hart genug an etwas arbeiten musste, um es zu erreichen. Und sie hatte nun einmal sehr hart gearbeitet.

 

Der neue Job

Ihr Großvater lachte nicht. Das hatte sie erst spät herausgefunden. Als sie kleiner war, fand sie ihn komisch, manchmal jagte er ihr Angst ein. Erst als sie älter war, identifizierte sie das fehlende Lachen als Grund, warum sie sich in der Gegenwart ihres Großvaters komisch fühlte.

Sie dachte immer, ihr Großvater sei eben so.

Die ganze Kindheit und ihre halbe Jugend über dachte sie, der Großvater sei so. Nie ist ihr der Gedanke gekommen, dass er so geworden sein könnte. Dass da ein Ereignis in seinem Leben gewesen war, das so schlimm war, dass er so geworden ist. Ohne Lachen.

Clara saß in der Küche und trank Kaffee, sie hatte die Hände fest um die Tasse geschlungen, ihr war kalt. Sie musste eigentlich schon auf dem Weg zur Arbeit sein, aber sie konnte nicht los, hatte sich irgendwie festgesessen an ihrem Küchentisch und nun war es auch egal. Sie mochte ihre neue Arbeit nicht wirklich. Das machte sie sich selten klar, besser fand es Clara, einfach dorthin zu gehen und das zu akzeptieren.

Sie hatte keine besonders anspruchsvolle Position, aber sie war beliebt unter den Kollegen und Kolleginnen. Unter den meisten zumindest. Man konnte es nie allen recht machen, schon klar. Clara hätte – natürlich – gerne etwas Bedeutenderes gemacht, sie hätte gerne auf Parties gesagt, wie wichtig ihr Job sei. Aber nun war sie erst einmal froh, nach all den Absagen und endlosen Bewerbungen, überhaupt eine feste Arbeit zu haben, die immerhin noch in einer gewissen Weise etwas mit dem Kunstbetrieb zu tun hatte.

Clara machte streng genommen genau das, was sie in ihrem Studium verabscheut hatte, nein, nicht was, sondern wen. Sie hasste eigentlich die Menschen in Agenturen, die zwischen Werbung und Kleinkunst ihr Geld verdienten. Sie eigentlich nichts selber beisteuerten als Floskeln – die sie selbst ja noch nicht einmal sich ausgedacht hatten, sondern stumpf übernahmen.

Clara dachte oft, dass sie sich vielleicht schicker anziehen sollte, teure, hochhackige Schuhe, sich eine Designer-Handtasche zulegen – so lief das doch, oder? Schon wurde der eigene Job, ach was, das eigene Leben konsequent aufgewertet. Clara meinte das keineswegs ironisch, sie meinte es ernst, sie wusste, dass es wirklich so sein würde. Aber sie hatte sich aus unerfindlichen Gründen der menschlichen Vernunft keine dieser Selbst-Wertschätzungen gekauft.

Der Kaffee war süß, aber nicht mehr besonders heiß, Klara stellte ihn zur Seite, blätterte ein wenig in einem Kunstmagazin, sah auf die Uhr und schließlich ein, dass sie nun wirklich los musste. Sie trank den Kaffee in drei großen Schlücken aus, zog sich ihr nicht-Designer Schuhe an und nahm sich ihre vollgepackte nicht-Designer-Tasche und verließ ihre kleine, vollgestellte Wohnung. War sie nicht zu alt, um mit 31 immer noch diese Baumwoll-Jute-Taschen zu tragen? Designer-Kleidung und -Taschen hin oder her – aber es gibt ja auch etwas dazwischen. Berechtigte Frage, vielleicht, aber die Leser*innen dürfen nicht vergessen, dass Clara eben in einer Agentur arbeitet, und dort gibt es sehr wohl nichts dazwischen. Besser einen Jutebeutel als eine Tasche von Fossil, die so tut als sei sie eine Louis Vuitton.

Der Weg zur Arbeit war nicht weit, es waren nur zwei Stationen mit der Bahn, Clara überlegte sich je nach Wetter und Laune, ob sie lief oder mit der Bahn fuhr. Keine der beiden Möglichkeiten war garantiert schneller. Auf die Bahn war kaum Verlass, so dass es mit ihr auch mal länger als 10 Minuten dauern konnte. Und in 10 Minuten war Clara meist schon zu Fuß in der Agentur. Clara ging gerne zu Fuß, es erinnerte sie daran, dass es solch ein Luxus war, das machen zu können, laufen zu können, herumlaufen zu können. Ja und manchmal, in ihrer Existenzangst, erinnerte es Clara auch daran, wie gut es war, überhaupt einen Job, eine Arbeit zu haben.

Diese Anfälle kannte sie, seit sie das Haus ihrer Eltern verlassen hatte. Sie hatte sich auf diesen Moment so sehr gefreut, aber als er dann da war, bekam sie direkt am nächsten Tag eine Panikattacke. Nicht, weil sie nun alleine war, weil sie ihre Eltern vermisste oder ähnliches. Sondern weil sie Angst hatte in diesem Leben zu versagen. Und sie konnte niemandem die Schuld dafür geben.

Es war ein wenig, aber in geringerem Ausmaß, das gleiche Gefühl, das sie hatte, wenn sie wie heute die Arbeit zu spät betrat. Sie fühlte sich regelrecht schuldig, dachte sich selbst schon auf dem Weg dorthin verschieden Sätze aus, die sie sagen könnte, warum sie 20 Minuten später als gewohnt auf der Arbeit aufkreuzte, sie ging verschiedene Geschichten durch. Sollte ich noch vorher anrufen, dachte sie, fast laut, so sehr war sie in diesem Modus. Sie hatte versagt. Wenn auch nur im kleinen, aber sie hatte ihre Pflicht nicht erfüllt, sie hatte Menschen enttäuscht, die sich auf sie verlassen hatten, sie hatte ihre eigenen Regeln gebrochen, ihre Pflicht, ihre Disziplin. Das alles konnte endlos so weiter gehen. Glücklicherweise dauerte der Weg zur Arbeit nur diese 10 Minuten. Und wirklich, das waren der Kaffee und das ruhige Sitzen am Küchentisch nun wirklich nicht wert gewesen.

Und dann betrat Clara das Büro – es war ein helles, lichtdurchflutetes Großraumbüro - , alle, die schon an ihren Tischen saßen, schauten auf und Clara freundlich und strahlend an, natürlich schaute niemand auf die Uhr und bevor Clara sich auch nur für eine ihrer Geschichten entscheiden könnte, die sie erzählen wollte, sich erklären wollte, obwohl sie sich ja eigentlich nur festgesessen hatte, weil ihr Job ihr nichts gab, um loszulaufen, weil sie gelangweilt war von ihrer Arbeit und noch mehr von dem Produkt der ganzen Agentur, da waren alle schon längst wieder mit den Augen auf ihrem Computerbildschirm, hatten sie die Köpfe zurückgedreht zu ihren Gesprächspartnern, hatte selbst der Chef sich der Espressomaschine wieder zugewandt.

Ja, diese Angst zu versagen hinderte Clara daran, auch mal mehr zu verlangen von ihrem Chef, auch mal offen zu sagen, was ihr nicht passte. Aber dieser ganze Themenblock war sinnlos. Sie wollte nicht mehr verlangen, denn sie wollte einfach gar nicht da sein.

Ich habe versagt, sagte Clara während sie sich an ihrem Schreibtisch auf den dazugehörigen Stuhl laut fallen ließ und gleichzeitig Jill anlächelte, die ihr gegenübersaß.

Du meinst, weil du mit deinem kleinen Arsch hier vor deinem Mac den ganzen Tag sitzt und dir sinnlose Sätze aus deinen kranken Gedankenfäden ziehst, fragte Jill und tat gespielt gelangweilt.


Genau deswegen, sagte Clara, und weil meine Gedankenfäden eigentlich genetisch dazu angelegt wurden, um hochphilosophische Beiträge über Heidegger und die Kunst zu verfassen.

Nun gehst du zu weit, Jill schüttelte theatralisch den Kopf, niemand, selbst Heidegger in persona nicht, brauchte seine vollkommen unverständlichen Texte über die Kunst. Wenn du auch noch darüber spinnst, - ganz ehrlich, wen sollte das interessieren?

Sollten wir uns einen Kaffee holen?, fragte Clara und beugte ich nach vorne in Richtung Jill.

Lass mal warten, bis der Chef fertig ist mit seiner Espresso-Zeremonie. Jill hatte sich wieder ihrem Desktop zugewandt.

Ohne Jill wäre Clara verloren, das wusste sie, aber mit ihr, und das wusste sie auch, würde sie immer eine Konkurrentin haben. Die sich eben genau so verloren fühlte wie sie – ohne wirklich den Gedanken aufgegeben zu haben, dass da etwas Besseres draußen wartete für sie.

Und so taten sie beide, als wäre es in Ordnung, miteinander befreundet zu sein, aber dieser Krieg des Existenzkampfes, den Klara im Studium kennen- und irgendwie auf verdrehte Art auch lieben gelernt hatte, der hatte in Claras Kopf nie aufgehört. Er war mit der Zeit nur unsichtbarer geworden.

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